barfuss

Das Arbeitsamt hat Nick Keller schon öfter gesehen, als es den Beamten recht ist: Welche Stelle sie ihm auch vermitteln, Nick sitzt nach wenigen Tagen wieder im Amt. Auch wenn die Stelle als Hausmeister in der psychiatrischen Klinik nicht sein Traumjob ist, es wäre gut, wenn er die Stelle diesmal etwas länger behalten könnte.

Es kommt, wie es kommen muß: Ein Telefonat und etwas Unachtsamkeit, schon ist es wieder passiert, Nick muß zur neuen Vorgesetzten und er ist die Stelle los, bevor er sie richtig angefangen hat. Da hilft es auch nicht, daß er Leila vom Selbstmord abgehalten hat, zumal er ihr versprochen hat, es niemandem zu erzählen.

In seiner Wohnung angekommen, steht Leila kurz später, wie immer mit nackten Füßen, vor der Tür. Sie ist ihm nachgelaufen und will bei ihm bleiben, denn sie ist überzeugt davon, daß er der Richtige für sie ist. Nick gelingt es nicht, sie wieder in die Klink zu verfrachten und so bleibt ihm nur, Leila mit zu seiner spießigen Familie zu nehmen, bei der er seine letzte Chance für einen Arbeitsplatz sieht.

Der Weg zur Familie ist weit und eine Abendparty für eine junge Frau, die noch nie Bus gefahren ist, die bei Berührungen einen Schreikrampf bekommt und die ihre Füße nicht in Schuhe einsperren will, eine große Herausforderung. Nick muß den Abend bei seine Familie überstehen, Leila vor sich selbst schützen und nebenbei noch darauf achten, nicht wegen Entführung eingesperrt zu werden.

Seine neuer Job, der schon wieder sein alter Job ist, hat ihm wahrlich mehr Probleme eingebracht, als er gelöst hat. Nicht zuletzt, weil der Beschützerinstinkt nicht mehr das einzige Gefühl ist, das ihn lenkt.

Drehbuch, Produzent, Regie, Hauptdarsteller und Schnitt: Til Schweiger hat bei diesem Film wirklich alle Aufgaben übernommen, die er übernehmen konnte und das, ohne sich dabei zu verzetteln. Seinen gelegentlich unpassenden Machoblick (man hat mir gesagt, den Frauen gefalle der) kann man ja großzügig übersehen. Johanna Wokalek hat ihre Mimik weit besser unter Kontrolle und spielt die schüchterne, weltfremde Leila absolut glaubhaft. Alles in allem ein schöner Film mit sehr schönem Ende.

Meine Wertung: Sehr gut