Lola rennt

Lolas Freund Manni ist verzweifelt. Er hat eine Tüte mit 100000 DM in der U-Bahn liegenlassen. Er hat noch 20 Minuten, um das Geld aufzutreiben, sonst werden ihn seine Verbrecherbosse wohl umbringen. Lola überlegt kurz, wie sie ihren Freund retten könnte und rennt dann los.

Was dann passiert, das passiert dreimal und trotzdem nur einmal. Der Film (oder Lola?) erzählt drei Möglichkeiten, was in den 20 Minuten passieren könnte. Viele Dinge ändern sich nur in Details, die aber später große Auswirkungen haben können.

"Lola rennt" ist ein unglaublich schneller Film. Die Bilder folgen so schnell aufeinander, daß man förmlich spürt, wie Lolas Gedanken rasen. Die Lebensgeschichte einiger Passanten wird ganz nebenbei durch Fotos aus deren Leben in 1-2 Sekunden erzählt und noch bevor man richtig verstanden hat, was man gerade gesehen hat, ist Lola schon um die nächste Ecke. Plötzlich werden sogar die hektischen Gespräche in Berlins Finanzzentrum zu einem ruhigen Plausch.

"Lola rennt" hat neben dem schnellen Schnitt auch noch eine herausragende Kameraführung und passende Musik zu bieten. Die Leistung von Franka Potente ist beeindruckend, sie geht in ihrer Rolle der verzweifelten Lola, der mehrmals nur Schreien bleibt, um gehört zu werden, völlig auf. Wenn man zu Beginn ihre roten Haare noch bemerkt, so bringt sie schnell rüber: Lola hat rote Haare, sie ist so, keine Diskussion.

Meine Wertung: Sehr gut

Originaltitel: Lola rennt
Land: BRD Jahr: 1998 Dauer: 81 Min. Regie: Tom Tykwer
Darsteller: Franka Potente, Moritz Bleibtreu, Herbert Knaup, Nina Petri, Joachim Król
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