Spiderman

Peter Parker ist der typische Versager, den man braucht, um einen Comic-Helden zu erschaffen. Er ist hochintelligent, aber leider schüchtern und nicht sehr kontaktfreudig. Wie es sich für einen solchen Helden eben gehört, ist sein Herz einer hübschen, aber unerreichbaren Frau verfallen, die ihn aber natürlich kaum wahrnimmt. Und, wie sollte es anders sein, gerade diesem jungen Mann passiert, wovon Millionen anderer Versager höchstens träumen: Er wird bei einem Schulausflug - ja, so jung ist der junge Mann noch - von einer genmanipulierten Spinne gebissen und mutiert daraufhin selbst über Nacht zu einer Mischung aus Mensch und Spinne. Er kann Wände hochklettern, er hat unsagbare Kraft und, last but not least, kann er Seile aus den Armen schießen.

Kaum erkennt er die Vorteile seiner Verwandlung wird ihm auch schon klargemacht, welche Verantwortung er mit seiner Macht erhalten hat. Er stellt sich seiner Verantwortung und bekämpft die Verbrechen in seiner Stadt. Doch je besser die Guten, desto schlechter werden die Bösen. Der grüne Goblin, ein genialer, aber auch mehr oder minder verrückter Wissenschaftler, versucht seine Firma zu retten und geht dabei über Leichen. Klar, daß sich die Wege der beiden mehrfach kreuzen und daß dabei eine bestimmte Frau eine nicht unwichtige Rolle spielt.

Spiderman ist nicht nur ein Film. Es ist ein auf die Leinwand gebrachter Comic. Aber auch nicht irgendein Comic sondern eben Spiderman. Es gibt wahrscheinlich niemanden, der nicht zumindest einmal von Spiderman gehört hätte. Kein einfacher Hintergrund also, für die Macher des Films. Aber die Herausforderung wurde angenommen und mit Bravour umgesetzt. Man hat 121 Minuten lang das Gefühl, in ein Heft hineingerutscht zu sein. Es ist ein Comic mit bewegten Bildern. Das Kino ist die Bettdecke und der Projektor die Taschenlampe, mit der man die Geschichte beleuchtet. Genauso anspruchsvoll/-los wie ein Comic, genauso fesselnd.

Meine Wertung: Sehr gut

Originaltitel: Spiderman
Land: USA Jahr: 2002 Dauer: 121 Min. Regie: Sam Raimi
Darsteller: Tobey Maguire, Willem Dafoe,Kirsten Dunst, James Franco, Rosemary Harris, Cliff Robertson, J.K. Simmons
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