Die Dolmetscherin

Silvia Broome ist unter dem afrikanischen Diktator Zuwanie aufgewachsen und danach nach Amerika ausgewandert, wo sie aufgrund ihrer Sprachkenntnisse im UN Hauptquartier eine Stelle als Dolmetscherin finden konnte. Nun, Jahre später, will jener Diktator vor der UN Versammlung reden, um auf diesem Weg einer Anklage wegen seiner Taten zu vermeiden.

Wenige Tage vor der Rede wird wird das Gebäude wegen einem Sicherheitsvorfall evakuiert und Silvia muß Nachts noch einmal zurück ins Gebäude, um ihre Tasche zu holen. Dabei hört sie zufällig Gesprächsfetzen, denen sie entnimmt, daß Edmundo Zuwanie während seiner Rede getötet werden soll. Das FBI glaubt ihr zwar, ist sich aber nicht sicher, wie ernst es die Drohung nehmen soll.

Anschläge auf Silvias Leben lassen ihre Aussage glaubhaft erscheinen, Vorfälle aus ihrer Vergangenheit, die die Ermittlungen zu Tage fördern, lassen sie eher als Täterin, denn als Opfer in Frage kommen. FBI-Agent Tobin Keller muß sich immer wieder entscheiden, welche Berichte er für bedeutend und welche für unwichtig betrachtet.

Die oft genannte Ähnlichkeit zu "Die Firma" ist nicht zu verleugnen. Nicht, daß die Geschichten sich gleichen würde, hier sind keinerlei Parallelen zu finden, aber die Spannung, die beiden Filmen gemein ist, fühlt sich gleich an. "Die Dolmetscherin" verbraucht keine Wagenladungen mit Sprengstoff, keine Unmengen an Munition. Mit ruhigen, alltäglichen Tönen wird der Raum mit Fragen, Vermutungen und Zweifeln gefüllt, bis sich die Spannung innerhalb weniger Sekunden entladen kann.

Meine Wertung: Sehr gut

Originaltitel: The Interpreter
Land: GB/USA Jahr: 2005 Dauer: 128 Min. Regie: Sydney Pollack
Darsteller: Nicole Kidman, Catherine Keener, Sean Penn, Michael Wright, Jesper Christensen, Yvan Attal, Earl Cameron, Monty Ashton-Lewis, Byron Utley, Clyde Kusatsu, George Harris, Sydney Pollack
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